Gestern offenbarte meine Tochter mir: "Mama, ich hab dich früher gar nicht gern gemocht, weil du immer so viel geschimpft hast. Deswegen mochte ich auch Männer lieber als Frauen."
Krasse Worte, die man unbedingt hören will...
Ich merke immer wieder, dass mein Bestes, das ich gebe, nicht ausreicht. Dass meine Kinder mehr, anderes, liebevolleres von mir bräuchten. Dass meine Defizite und Schwächen so groß sind, dass meine Kinder deshalb einen Mangel oder sogar Verletzungen erleben.
Was macht man dann? Sich noch mehr anstrengen? Noch verbissener und noch weniger authentisch werden?
In der Erziehungs- und Bindungsforschung hat man etwas Erstaunliches festgestellt: Es reicht für eine gesunde Entwicklung unserer Kinder aus, wenn wir Eltern gut genug sind. Wir müssen nicht perfekt und fehlerlos sein. Es gibt eine Art eingebaute Toleranzgrenze in unseren Kindern, ein Konto an Resilienz und Widerstandskraft, das einige unserer Fehler ohne ernsthafte Konsequenzen sein lässt.
Das heißt: Erziehen wir gut genug, lieben wir gut genug, beachten wir unser Kind gut genug und erfüllen seine Bedürfnisse gut und prompt genug, dann sind manche unserer Fehler für unsere Kinder verschmerzbar. Wissen sie sich grundsätzlich geliebt und wertgeschätzt, wiegt das mehr als manches Defizit.
Ist das nicht genial? Gott rechnet unsere Fehler schon mit ein! Er erwartet keine Perfektion von uns! Er ist ein absolut fehlerfreundlicher Gott.
Ich gebe mein Bestes. Und um die Differenz zum Need meiner Kinder kümmert sich der perfekteste Vater, den man sich nur vorstellen kann!